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Deutschland und Bosnien und Herzegowina: Bilaterale Beziehungen

01.10.2024 - Artikel

Deutschland hat mit Bosnien und Herzegowina 1992 diplomatische Beziehungen aufgenommen und unterstützt seit vielen Jahren Projekte zur Konfliktprävention mit Mitteln des Stabilitätspakts für Südosteuropa.

Die von Deutschland mit-initiierte Reformagenda 2015-2018 hat dazu beigetragen, den wirtschaftlichen und sozialen Reformprozess wiederzubeleben und das Land auf seinem Weg der EU-Annäherung voran zu bringen. Das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der EU trat 2015 in Kraft, am 15. Februar 2016 überreichte Bosnien und Herzegowina seinen EU-Beitrittsantrag, woraufhin der Europäische Rat am 15. Dezember 2022 den EU-Kandidatenstatus gewährte. Am 21./22. März 2024 hat der Europäische Rat beschlossen, Beitrittsverhandlungen mit Bosnien und Herzegowina aufzunehmen.

Seit dem Friedensabkommen von Dayton hat Deutschland eine Vorreiterrolle bei Investitionen in der produzierenden Industrie von Bosnien und Herzegowina übernommen. Schlüsselsektoren sind Automobilzulieferer und Metallindustrie, außerdem Land- und Forstwirtschaft sowie holzverarbeitende Industrie. Deutschland zählt seit Jahren zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern. Das Handelsvolumen 2023 betrug 2,7 Milliarden Euro.

Deutschland gehört zu den wichtigsten Gebern im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Die Bundesregierung unterstützt in diesem Kontext eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Infrastrukturmaßnahmen, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, daneben aber auch Demokratie und Zivilgesellschaft.

Die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Bosnien und Herzegowina sind aufgrund der geographischen Nähe und vielfältigen Zusammenarbeit eng. Ein Kulturabkommen ist seit 2006 in Kraft.

Das Goethe-Institut ist in Sarajewo mit einem umfangreichen Programm und zahlreichen Veranstaltungen vertreten.

Wichtig ist zudem der Bildungs- und Wissenschaftsaustausch. Eine Lektorin des DAAD ist vor Ort in Sarajewo tätig.

Sechs sogenannte FIT-Schulen wurden als Partnerschulen des Goethe-Instituts im Rahmen der PASCH-Initiative ausgewählt. Daneben betreut die ZfA im PASCH-Netzwerk derzeit 18 Schulen, an denen das Deutsche Sprachdiplom erworben werden kann. Deutsch wird an vielen Schulen des Landes nach Englisch als zweite Fremdsprache unterrichtet.

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